Finale furioso – 9:7 Heimsieg für SG FHW im letzten Spiel der Saison gegen Feldkirchen

Was für ein Ende der Saison! An eigenen Tischen konnte die SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim in der Tischtennis-Verbandsoberliga am letzten Spieltag der Saison 2015/16 einen spektakulären 9:7 Sieg einfahren. 

Beide Teams mussten je einen Spieler ersetzen. Bei den Kombinierten fehlte Frank Sommerfeld, er wurde durch Anique Javaid ersetzt. Feldkirchen spielte ohne Routinier Frank Elberskirch, dafür kam Bernd Günter zum Einsatz.

In den Eingangsdoppeln konnte man eine 2:1 Führung erzielen. Das FHW Spitzendoppel Schwierz/Faber erledigte ihre Aufgabe souverän und besiegten Schindler/Holzmann mit 3:0. Die erstmals so formierte Kombi Bielinski/Haberscheidt spielte stark auf gegen das Spitzendoppel der Gäste Dierdorf/Mühlhausen, und war bei einer 2:1/6:4 Führung nur wenige Punkte vom Sieg entfernt. Leider wurden sie noch abgefangen und unterlagen im Entscheidungssatz (2:3). Besser machten es Stenzhorn/Javaid. Gegen Bauer/Günter ging es ebenfalls über die volle Distanz, der entscheidende Satz wurde mit 11:9 gewonnen (3:2), eine starke Partie der beiden jungen Spieler.

Im vorderen Paarkreuz besiegte Schwierz den Alles-oder-nichts Spieler Bauer in vier Sätzen (3:1). Vor allem in der Endphase des vierten Satz eine sehr knappe Partie, die auch noch hätte kippen können. Parallel unterlag Bielinski gegen Dierdorf extrem unglücklich (1:3). Vor allem im dritten und vierten Satz schien Dierdorf „den Papst in der Tasche“ zu haben, denn er spielte serienweise Netz- und Kantenbälle. So war eine an sich offene Partie am Ende für Bielinski nicht gewinnbar. In der Mitte spielten Faber und der aufgerückte Haberscheidt groß auf. Faber ließ Schindler beim 3:1 Sieg keine Chance. Haberscheidt kam gegen den Abwehrstrategen Holzmann nach 0:2 Satzrückstand noch zurück und siegte im Entscheidungssatz mit 11:5 (3:2). Somit lagen die Mannen um Spielführer Kristof Bielinski mit 5:2 in Führung. Ein ruhiges Händchen und Abgebrühtheit fehlten dann aber im hinteren Paarkreuz Stenzhorn und Javaid. Beide Spieler gingen in den Entscheidungssatz, beide Spiele gingen dann aber knapp verloren (je 2:3). Somit stand es vor der zweiten Runde der Einzel 5:4 für die SG.

Im Spitzeneinzel der Routiniers Schwierz gegen Dierdorf (insgesamt 95 Jahre alt!) kam es dann zu einer faustdicken Überraschung. Schwierz hatte bis zu diesem Zeitpunkt eine lupenreise Bilanz gegen Dierdorf. In allen Partien zuvor war er bislang relativ chancenlos, doch dieses Mal sollte es anders laufen. Mit neuer Spielstrategie und dem notwendigen Quäntchen Glück im Rücken gelangen Schwierz die big points vor allem zum Satzende hin. Er konnte einen klaren 3:0 Sieg erzielen. Parallel spielte Bielinski gegen Bauer, und Bauer machte da weiter, wo er gegen Schwierz aufgehört hatte. Er traf zunehmend mehr von seinen knallharten Vorhandtopspins. Bielinski konnte bei einem 1:2 Satzrückstand zwar nochmals zurückkommen und einen Entscheidungssatz erkämpfen, doch spielte Bauer dann nahezu fehlerlos auf das Abwehrspiel von Bielinski. Der Entscheidungssatz ging mit 5:11 für Bielinski verloren (2:3). Das mittlere Paarkreuz sollte wiederum dafür zuständig sein die Führung der SG auszubauen. Faber spielte wie im Rausch gegen Holzmann. Drei Sätze lang nagelte er Holzmann in der Abwehr fest, serienweise und fehlerlos knallte er Rückhandschüsse mit seinen kurzen Noppen gegen die Abwehr des Gegners ins Ziel. Koki Niwa, japanischer Spitzenspieler und Fabers Vorbild, hätte seine wahre Freude gehabt (3:0). Haberscheidt konnte gegen Schindler ebenfalls seine starke Form bestätigen, er siegte dank seiner für den Gegner nicht zu kontrollierenden Aufschläge und Topspins mit 3:1 Sätzen. 4:0 Mitte, 8:5 Führung, bäm! Unrühmlich wurde es dann im hinteren Paarkreuz. Sowohl Stenzhorn, wie auch Javaid, zeigten mehr ihre mangelnde Reife und reichlich schlechtes Benehmen, als den echten Willen zum Sieg, was allen SG Supporten den einen oder anderen Moment zum Fremdschämen bescherte. Die Schläger flogen tief in der Schulturnhalle Lindelstraße in Winzenheim nachdem die Gegner ihre Matchbälle verwandelt hatten (Stenzhorn 1:3 gegen Mühlhausen/Javaid 0:3 gegen Günter). Das Abschlussdoppel musste also wieder mal ran. Schwierz/Faber – in der Rückrunde ungeschlagen und in den beiden Abschlussdoppeln gegen Nistertal und Höhr-Grenzhausen gar ohne Satzverlust – hatten einen Fehlstart mit dem 4:11 im ersten Satz. Man kam aber zunehmend besser ins Spiel. Ab dem zweiten Satz konnte man die Gegner Dierdorf/Mühlhausen immer häufiger vom Tisch drängen. Nachdem man das Aufschlag/Rückschlagspiel umgestellt hatte war man auch hier leicht überlegen. In der Folge konnte die nächsten drei Sätze jeweils mit 11:7 gewonnen werden, vor allem im vierten Satz unterstützt durch zahlreiche Netzbälle. Bielinskis Pech wurde so ausgeglichen. Am Ende siegten Schwierz/Faber mit 3:1 und sicherten so den von Spielern und Zuschauern umjubelten 9:7 Sieg in der Endabrechnung. 

Überragend an diesem Tage das Trio Schwierz, Faber und Haberscheidt, die ihren Schläger an acht von neun Punkten hatten (je zwei Einzel, zwei Doppel). Bielinski, Stenzhorn und Jarvaid blieben dieses Mal ohne Punktgewinn im Einzel, doch das gewonnene Doppel von Stenzhorn/Jarvaid macht in dieser Betrachtungsweise des Spielergebnisses den entscheidenden Unterschied.

Durch diesen 9:7 Sieg beendet die SG FHW die Saison auf Platz fünf mit einem Punktekonto von 22:14. Nach der Hinrunde mit 10:8 konnten in der Rückrunde sogar 12:6 Punkte erzielt werden. Punktgleich mit Höhr-Grenzhausen und nur einen Punkt hinter Gau-Odernheim (beste Mannschaft der Rückrunde, einzige Niederlage gegen SG FHW!) kann man sich in der Endabrechnung zurecht zum oberen Tabellendrittel zählen. Ohne die unnötigen Niederlagen gegen Nistertal (Hinrunde) und Mühlheim/Urmitz (Rückrunde) hätte man sogar auf Platz zwei enden können. Aufsteiger in die Oberliga ist Leiselheim 2, Wirges 2 wird als Zweiter die Relegation zur Oberliga spielen.

Der Blick auf die Spielerrangliste zeigt Spitzenspieler Holger Schwierz auf Platz 3 (24:10, vorderes Paarkreuz), Kristof Bielinski auf Platz 5 (22:12, vorderes Paarkreuz), Florian Faber auf Platz 26 (17:11, mittleres Paarkreuz, 1:1 vorderes Paarkreuz), Frank Sommerfeld auf Platz 43 (9:12, mittleres Paarkreuz), Max Haberscheidt auf Platz 45 (7:7, 4:5 mittleres Paarkreuz, 3:2 hinteres Paarkreuz) und Dario Stenzhorn auf Platz 67 (10:20, 1:4 mittleres Paarkreuz, 9:16 hinteres Paarkreuz). Die Spitze der Rangliste im Doppel besetzt die SG FHW: Schwierz/Faber sind das beste Doppel der Liga mit einer Bilanz von 19:2 (ungeschlagen in der Rückrunde mit einer Bilanz von 10:0!). Nicht weniger als 18 Mal Ersatz und das so bedingte häufige Wechseln der Doppel hinter der Spitzenpaarung führte dazu, dass weitere Doppelkonstellationen nicht regelmäßig genug spielten, um in dieser Rangliste nennenswert in Erscheinung zu treten. Insgesamt erspielte sich das Team eine beachtliche positive 35:24 Doppelbilanz. Für die nächste Saison möchte das Team häufiger zusammenspielen und nicht so oft auf Ersatz aus der zweiten und dritten Mannschaft zurückgreifen. 

Die Planungen für die Saison 2016/17 sind noch nicht abgeschlossen, aber Schwierz, Bielinski, Faber, Haberscheidt und Stenzhorn werden der Mannschaft als Stammkräfte erhalten bleiben. Sommerfeld wird nach derzeitigem Stand nur als Edelreservist zur Verfügung stehen. Idealerweise kann man hier die erste Mannschaft noch extern verstärken. So müsste man niemanden aus der zweiten Mannschaft hochziehen. 

Verbandsoberliga Südwest Herren RTTV/TTVR 
SG Frei-Laubersh./Hack./Winz. – TV Feldkirchen Abt. TT, 23.04.2016, 16:00 Uhr

Spielbericht

  SG Frei-Laubersh./Hack./Winz. TV Feldkirchen Abt. TT 1. Satz 2. Satz 3. Satz 4. Satz 5. Satz Sätze Spiele
D1-D2 Schwierz, Holger 
Faber, Florian
Holzmann, Ralf 
Schindler, Dominic
11:5   11:6   11:7       3:0   1:0  
D2-D1 Bielinski, Kristof 
Haberscheidt, Max
Dierdorf, Ralf 
Mülhausen, Horst Udo
11:8   5:11   11:8   7:11   6:11   2:3   0:1  
D3-D3 Stenzhorn, Dario 
Javaid, Anique
Bauer, Thomas 
Günter, Bernd
11:13   11:6   10:12   11:3   11:9   3:2   1:0  
 
1-2 Schwierz, Holger Bauer, Thomas 11:5   11:4   6:11   11:8     3:1   1:0  
2-1 Bielinski, Kristof Dierdorf, Ralf 11:9   7:11   9:11   2:11     1:3   0:1  
3-4 Faber, Florian Schindler, Dominic 5:11   11:8   11:9   11:5     3:1   1:0  
4-3 Haberscheidt, Max Holzmann, Ralf 8:11   8:11   11:8   12:10   11:5   3:2   1:0  
5-6 Stenzhorn, Dario Günter, Bernd 11:9   8:11   8:11   11:9   8:11   2:3   0:1  
6-5 Javaid, Anique Mülhausen, Horst Udo 9:11   11:8   6:11   11:2   6:11   2:3   0:1  
1-1 Schwierz, Holger Dierdorf, Ralf 11:8   11:8   11:5       3:0   1:0  
2-2 Bielinski, Kristof Bauer, Thomas 11:6   12:14   6:11   11:7   5:11   2:3   0:1  
3-3 Faber, Florian Holzmann, Ralf 11:8   11:6   11:1       3:0   1:0  
4-4 Haberscheidt, Max Schindler, Dominic 10:12   11:9   11:9   11:8     3:1   1:0  
5-5 Stenzhorn, Dario Mülhausen, Horst Udo 8:11   11:3   7:11   6:11     1:3   0:1  
6-6 Javaid, Anique Günter, Bernd 10:12   8:11   8:11       0:3   0:1  
 
D1-D1 Schwierz, Holger 
Faber, Florian
Dierdorf, Ralf 
Mülhausen, Horst Udo
4:11   11:7   11:7   11:7     3:1   1:0  
  Bälle: 621:577   37:29 9:7

Spielbeginn: 16:00 Uhr – Spielende: 19:55 Uhr


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