Haberscheidt und Faber überragen beim 9:5 Sieg der SG FHW gegen die SF Nistertal

Den Verein, den alle lieben – Nistertal 07“. So stellten sich die Gegner Sonntagmittag den schmunzelnden Gastgebern der SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim vor. Beide Mannschaften gehören zum Establishment der Verbandsoberliga, zu gut für die höchsten Klassen der jeweiligen Verbände Rheinhessen und Rheinland, aber auch zu schlecht für die Oberliga Rheinhessen/Rheinland/Saarland/Pfalz. 

In der abgelaufenen Saison 2013/14 hatte die Kombinierten zweimal das Nachsehen gehabt, in der Hinserie der laufenden Saison 2014/15 an gegnerischen Tischen einen etwas überraschenden 9:5 Sieg erzielt. Bei allen Partien gab es hochklassiges und faires Tischtennis, danach immer stets ein gemeinsames Bier. So sollte es auch an diesem Sonntag zugehen.

Die Eingangsdoppel wurden bei der SG leicht umgestellt, denn man gab dem Abwehrdoppel Bielinski/Cieslik keinerlei Siegchance gegen das Spitzendoppel der Gäste Otterbach/Beib. Vielmehr wollte man das Doppel an Position drei stärken. Bislang hatten Walser/Haberscheidt hier oftmals das Nachsehen gehabt. So spielten heute zum ersten Mal seit Jugendzeiten Bielinski/Walser, die auch erwartungsgemäß ihre Rolle als Opferdoppel erfüllen konnten. Sie unterlagen 0:3 gegen Otterbach/Beib. Haberscheidt/Cieslik aber nutzten die Gunst der Stunde und siegten gegen Skotzke/Ott locker leicht mit 3:0. Schwierz/Faber gelang dieses Ergebnis ebenfalls gegen die Gebrüder Müller. Die SG lag mit 2:1 in Front.

Die Einzel im vorderen Paarkreuz brachten die Partien Schwierz – Yannic Müller und Bielinski – Otterbach. Schwierz zeigte gegen Müller in den ersten beiden Sätzen eine starke Leistung. Sehr sicher spielte er sich seinen Weg durch die ersten beiden gewonnenen Sätze, es sah nach einem klaren Sieg aus. Doch Müller spielte sich seinerseits mit druckvollem Angriffspiel zurück, gewann Durchgang drei nach Rückstand. Im vierten Durchgang kam dann das Netz ins Spiel. Mehrere Matchbälle konnten in der Verlängerung des Durchgangs zum Teil mit Netzbällen abgewehrt werden, Satzausgleich durch ein unglückliches 13:15. Im Entscheidungssatz konnte Schwierz beim Seitenwechsel eine 5:3 Führung aufweisen. Nun war es Schwierz, der Glück hatte. Bis zum 11:8 Sieg konnte er immerhin drei Punkte mit Netztreffern erzielen. In Ordnung, aber glücklich, die SG führte mit 3:1.

Bielinski spielte dann gegen Otterbach, den momentan besten Spieler der Klasse. Bielinski konnte nach verlorenem ersten Satz im zweiten einige Möglichkeiten zum Satzausgleich nicht nutzen und geriet 0:2 in Satzrückstand. Bielinski spielte im dritten Satz weiter mutig und wurde durch einen 11:6 belohnt. Allerdings ist Otterbach neben seinem sehr variablen Defensivspiel auch bekannt für seine taktische Finesse. Bielinski führte noch mit 6:3 im vierten Satz, doch Otterbach konnte den Spieß noch drehen und siegte mit 11:8 und insgesamt mit 3:1.

Beim Stand von 3:2 für die Kombinierten ging Faber gegen Skotzke an den Tisch. Er tat sich in den ersten beiden Sätzen sichtbar schwer sein Angriffsspiel an dem hochaufgeschossenen Gegner vorbeizubringen. Bei 1:1 in den Sätzen konnte Faber aber das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden, er konzentrierte sich dabei vor allem auf seine stets gefährlichen Aufschläge und seine unangenehmen kurze-Noppen-Rückhandschüsse. Er siegte mit 3:1.

Parallel war es Walser, der im Spiel ein erstes echtes „break“ schaffte, also ein Spiel gewann, in das er der Papierform nach als klarer Außenseiter gegangen war. Gegen Beib konnte er immer wieder seine Stärke – Rückhand ganzer Tisch – zum Einsatz bringen.  Bereits mit 1:2 in Sätzen hinten liegend verlor er nicht den Glauben an seine Chance am heutigen Tage. Er gewann bei 7:9 Rückstand vier Punkte in Folge, Satzausgleich! Im Entscheidungssatz waren es bei einer 6:4 Führung zwei krachenden Rückhandtopspins, die die Vorentscheidung brachten. Walser siegte mit 11:5, die SG zog auf 5:2 davon.

Haberscheidt konnte dann erneut den Druck des gewinnen-müssens spüren, als er gegen Ersatzmann Ott antrat. Den ersten Satz konnte er nach 2:8 noch 11:9 gewinnen. Der zweite Satz ebenfalls mit 11:5. Nun sah danach aus, dass Haberscheidt das Spiel kontrollieren würde. Doch Ott – normalerweise in der vierten Mannschaft bei Nistertal aufschlagend – spielte mutig und gut auf, gewann den dritten Satz mit 11:8 und führte auch schon im vierten Satz mit 8:5. Haberscheidt konnte aber zum richtigen Zeitpunkt seine sichtbare Nervosität ein wenig ablegen, und so gelang es ihm diesen Satz noch zu drehen zum 13:11 und 3:1 Sieg: 6:2 für die SG!

Cieslik spielte gegen Jörn Müller nicht in Bestform und musste die ersten beiden Sätze dem Gegner überlassen. Cieslik konnte zwar noch den dritten Satz erkämpfen, konnte aber am Ende eine 1:3 Niederlage nicht verhindern. Müller, im Hinspiel noch gegen den Antitopbelag seinen SG Gegner Javaid verzweifelt, zeigte gegen Cieslik eine starke Leistung.

Bei 6:3 spielten die beiden Ü40 Oldies Schwierz und Otterbach gegeneinander. Schwierz erging es ebenso wie Bielinski, die ersten beiden Sätze waren zu schnell verloren. Duplizität der Ereignisse. Wie Bielinski konnte auch Schwierz den dritten Durchgang holen, und bis Mitte des vierten Durchgangs das Spiel offen halten. Leider ging das Spiel dann ebenso dahin. Schwierz unterlag gegen Otterbach verdient mit 1:3.

Aber nicht genug der Parallelitäten. Bielinski hatte gegen Yannic Müller bei knappem Spielverlauf in den ersten drei Sätzen im vierten Durchgang bei einer 2:1 Satzführung ebenso wie Schwierz bereits Matchbälle, die Müller, durchaus auch mit Glück, abwehren konnte. Müller konnte ausgleichen, und ging zu Beginn des Entscheidungssatzes in Führung. Bielinski kämpfte zurück, glich das Spiel aus. In der Endphase des Entscheidungssatzes hatte dann aber Bielinski das Glück auf seiner Seite. Die Partie ging in die Verlängerung. Bei 11:10 konnte Bielinski seinen fünften Matchball dank eines Netztreffers verwandeln.

Bei 7:4 kam nun wieder das mittlere Paarkreuz Faber und Walser zum Einsatz. Faber spielte gegen Beib vermutlich die beste Partie seiner bisherigen Saison, doch es  brauchte bei 1:1 Satzstand ein 0:4 und eine Auszeit, um das Feuerwerk zu starten. Er spielte eine 19:1 Punkteserie (!) zum 11:5 im dritten Satz, bis hin zu einer 8:0 Führung im vierten Satz! Eine wild entschlossene Mischung aus knallharten Vorhand- und Rückhandtopspins, immer wieder von seinem „Tschorley“ nach einem erfolgreichen Schlag abgeschlossen. Er gewann den Satz und das Spiel und brachte den Kombinierten bei 8:4 schon mal einen sicheren Punktgewinn.

Walser spielte nun mit Haberscheidt aus, wer den Sieg einfahren „durfte“. Walser war bereits im dritten Satz gegen Skotzke, als Haberscheidt gegen Jörn Müller sein Spiel erst begann. Haberscheidt spielte allerdings wie die Feuerwehr, gewann die Durchgänge eins und drei deutlich, gab Satz zwei glatt ab. In der Zwischenzeit konnte Walser den 1:2 Satzrückstand ausgleichen, und sich in den Entscheidungssatz spielen. Fast zeitgleich mit dem Satzausgleich konnte aber Haberscheidt Satz vier und damit seinen zweiten Einzelsieg mit 3:1 gegen Müller einstreichen. Der neunte Punkt war erreicht! Sieg für die SG! Doch das Spiel von Walser sollte zuerst zählen, und damit entscheiden, ob es nun dank Walser 9:4 oder dank Haberscheidt 9:5 am Ende heißen sollte. Bei 9:9 im alles entscheidenden fünften Satz war alles offen, und Skotzke hatte in der knappsten aller Spielsituationen mit einem Kantenball zuerst das Glück auf seiner Seite, bei 10:9 konnte er spielerisch den Sack zumachen. Knappe 2:3 Niederlage für Walser, die aber am 9:5 Sieg nichts mehr ändern sollte, und auch nicht an der Tatsache, dass Walser das Team am heutigen Tage auf die Gewinnerstraße gebracht hat.

Am Ende ein durch und durch verdienter Sieg der SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/ Winzenheim. Herausragend aus der geschlossenen SG Truppe waren Florian Faber und Max Haberscheidt. Beide gewannen ihre Einzel und blieben auch in den Doppelbegegnungen unbesiegt.

Der nächste Auftritt der Kombinierten um Spielführer Kristof Bielinski an heimischen Tischen wird bis zum 21.3. auf sich warten lassen müssen. Dann heißt der Gegner DjK RW Finthen. Zuvor geht es in der Liga auswärts zur Regionalligavertretung des TV Leiselheim (7.3.) und im Intercup-Achtelfinale nach Mugnano/Neapel (14.3.).

 

D1-D2 Schwierz, Holger 
Faber, Florian
Müller, Yannic 
Müller, Jörn
12:10   11:6   11:4       3:0   1:0  
D2-D1 Bielinski, Kristof 
Walser, Christian
Otterbach, Kai 
Beib, Moritz
3:11   8:11   4:11       0:3   0:1  
D3-D3 Haberscheidt, Max 
Cieslik, Maciek
Skotzke, Michael 
Ott, Danny
11:8   11:3   11:8       3:0   1:0  
 
1-2 Schwierz, Holger Müller, Yannic 11:7   11:8   6:11   13:15   11:8   3:2   1:0  
2-1 Bielinski, Kristof Otterbach, Kai 7:11   10:12   11:6   8:11     1:3   0:1  
3-4 Faber, Florian Skotzke, Michael 11:8   9:11   11:4   11:8     3:1   1:0  
4-3 Walser, Christian Beib, Moritz 6:11   15:13   8:11   11:9   11:5   3:2   1:0  
5-6 Haberscheidt, Max Ott, Danny 11:9   11:5   8:11   13:11     3:1   1:0  
6-5 Cieslik, Maciek Müller, Jörn 12:14   6:11   13:11   6:11     1:3   0:1  
1-1 Schwierz, Holger Otterbach, Kai 6:11   6:11   11:8   7:11     1:3   0:1  
2-2 Bielinski, Kristof Müller, Yannic 11:7   5:11   11:9   10:12   12:10   3:2   1:0  
3-3 Faber, Florian Beib, Moritz 9:11   11:8   11:6   11:5     3:1   1:0  
4-4 Walser, Christian Skotzke, Michael 11:8   6:11   10:12   11:9   9:11   2:3   0:1  
5-5 Haberscheidt, Max Müller, Jörn 11:6   5:11   11:5   11:7     3:1   1:0  
6-6 Cieslik, Maciek Ott, Danny              
 
D1-D1 Schwierz, Holger 
Faber, Florian
Otterbach, Kai 
Beib, Moritz
             
  Bälle: 549:524   32:25 9:5

Spielbeginn: 12:00 Uhr – Spielende: 15:00 Uhr


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