Für die SG begann am vergangenen Wochenende die Rückrunde in der Verbandsoberliga. Nach einer unterirdischen ersten Saisonhälfte mit nur einem Sieg und dem vorletzten Tabellenplatz, musste man sich nun aus dem Abwärtsstrudel befreien. Unabhängig vom Verletzungspech konnte das Team nur selten seine Spielstärke der vergangenen Jahre abrufen und verlor auch die wichtigen knappen Spiele.
Man entschied sich dazu, Verstärkung zu holen, um sich aus der mehr als brenzligen Situation zu befreien. Mit Kestutis Zeimys gelang SG-Talentscout Edinger ein Coup. Und Zeimys sollte sich prächtig einfügen. Nicht nur spielerisch ist er die erhoffte Verstärkung, sondern passt auch als Typ sehr gut in das Team und integriert sich hervorragend.
Gleich zum Rückrundenstart empfing die SG den Mitabstiegskandidaten vom TTC Mülheim/Urmitz. Im Hinspiel gab es eine herbe 3:9 Auswärtsniederlage. Diesmal standen die Vorzeichen anders. Nicht nur die SG hatte sich mit Zeimys verstärkt, der TTC hatte zugleich einen Abgang im hinteren Paarkreuz zu verzeichnen. Zunächst mussten sich die neu formierten SG-Doppel finden. Lediglich Holger Schwierz/Florian Faber blieben als das amtierende beste Ligadoppel bestehen. Sie waren auch das einzige SG-Doppel, das als Sieger vom Tisch gehen konnte. Zeimys und Max Haberscheidt sowie Kristof Bielinski, zusammen mit Dario Stenzhorn, mussten ihren Gegnern gratulieren. Gerade Bielinski sorgte durch seine schwankenden Leistungen im Doppel für eine unnötige Doppelniederlage. So ging die SG nach den Doppeln mit 1:2 in Rückstand. Was folgte, war das, was sich viele der zahlreich angereisten Zuschauer erwartet hatten. Eine Demonstration der neuen Einzelstärke in allen Paarkreuzen durch Zeimys Verstärkung.
Zeimys siegte in seinem erstem Einzelauftritt gegen Keller mit 3:0. Anschließend gewann Schwierz gegen Petersen hauptsächlich aufgrund seiner starken langen Aufschläge. Bielinski konnte Greber mit 3:1 niederringen. Daraufhin folgte das ansehnlichste Spiel des Tages. Faber revanchierte sich in einem sehr attraktiven Spiel gegen Mayer für seine Hinrundenniederlage und gewann mit 3:1. Stenzhorn konnte in der Folge auf 6:2 für die SG erhöhen. Als danach Haberscheidt unter den staunenden und bewundernden Blicken von Vereinskamerad Anique Javaid gegen Koch mit 3:0 gewann, war den meisten bewusst, dass diese Partie an die SG gehen würde. Zeimys sorgte mit seinem 3:2 Sieg für den ersten Matchball. Diesen konnte Schwierz durch einen starken 3:0 Auftritt verwandeln und damit den 9:2 Sieg besiegeln. Somit war die SG in jedem Einzelspiel siegreich und sorgte für den ersten Big Point im Abstiegskampf.
Am Sonntag war die SG beim RSV Klein-Winternheim zu Gast. Eine deutlich schwerere Partie, da die Gastgeber mit ihrer bestmöglichen Aufstellung antraten. Auch der RSV ließ David Weber als bekannt starke Waffe gegen die SG „einfliegen“. Der Beginn machte mehr als deutlich, wie schwer der Auftritt in Klein-Winternheim werden würde. Alle drei Eingangsdoppel gingen an den RSV. Ein sehr bitterer Auftakt und ein Rückstand, den man so leicht nicht aus den Köpfen bekommt. Die mit angereisten ein Dutzend SG-Fans sahen anschließend eine sehr ansehnliche und vor allem spannende Partie. Zunächst gewannen Zeimys und Schwierz ihre Spiele relativ deutlich gegen Brusenbauch und Gottwald. Florian Faber konnte gegen den aufstrebenden Böcking allerdings nicht viel ausrichten und musste sich 0:3 geschlagen geben. Danach sah es auch in der Partie Besier gegen Bielinski aus. Glücklicherweise konnte Bielinski nach Abwehr von einigen Matchbällen dennoch die Partie denkbar knapp gewinnen und dadurch auf 3:4 verkürzen. Genau umgekehrt erging es anschließend Haberscheidt. Er führte bereits 2:0 und 8:3 im fünften Satz, konnte den Sack gegen Weber allerdings nicht zumachen und musste sich letztendlich geschlagen geben. Damit nicht genug mit den Fünfsatzspielen. „Fast and Furious“ Stenzhorn lag nach Sätzen mit 1:2 hinten, besann sich anschließend auf seine starken potentiellen PS und TTR-Zahlen und gewann die Sätze vier und fünf deutlich.
Mit einem 4:5-Rückstand startete die zweite Einzelrunde mit der Partie Zeimys gegen Gottwald. Hier zeigte der SG-Neuzugang sein enormes Potential und siegte mit 3:0. Genug der deutlichen Ergebnisse. Die Partie Schwierz gegen Brusenbauch ging in den Entscheidungssatz. In einem Spiel auf Messers Schneide konnte Schwierz einen hohen Rückstand aufholen und unter dem Jubel der treuen SG-Fanfraktion mit 11:8 gewinnen. Kurios das darauffolgende Spiel von Böcking gegen Bielinski. Die ersten zwei Sätze gingen klar an Bielinski. Satz drei und vier gewann Böcking deutlich. Auch hier musste der fünfte Satz die Entscheidung bringen. Am Ende setzte sich Bielinski mit 11:9 durch und sorgte für die 7:5 Führung der SG. Nachdem Besier gegen Faber 3:1 gewann, folgte der große Auftritt des kleinen Stenzhorn. Der SGler besiegte Weber in einem fünf Satz Krimi und betrieb hinsichtlich der Hinspielniederlage Wiedergutmachtung. Spielstand: 8:6 und damit mindestens ein Punktgewinn. Es kam aber noch besser. Haberscheidt zeigte sich unbeeindruckt ob seiner bitteren Niederlage im ersten Spiel. Er spielte sein Spiel gegen Schöne konsequent durch und gewann verdient mit 3:1. Am Ende stand nach einem 0:3-Start ein 9:6-Sieg auf dem Papier. Starke Leistung aller Teammitglieder und definitiv auch der mitgereisten SG-Fans, die mit ihrer Unterstützung maßgeblich zum SG-Erfolg beitrugen.
Fazit des Rückrundenstarts: Zeimys ist definitiv eine Verstärkung für das Team und den Verein. Das restliche Team, das durch die bittere Hinrunde verunsichert war, hat gerade nach diesem Start viel Selbstbewusstsein getankt. Eine Einzelbilanz von 17:3 Spielen nach den ersten beiden Partien unterstreicht diese Aussage.