Erstens kommt es schlimmer und zweitens als man denkt! So oder so ähnlich könnte man das Wochenende der 1. Herrenmannschaft der SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim zusammenfassen. Sowohl die Spiele in der Verbandsoberliga gegen Wirges (4:9) und Leiselheim (5:9), wie auch das Pokalviertelfinale gegen Wallertheim (2:4) wurden verloren. Glänzende Leistungen konnten nur einzelne Akteure, nicht aber die gesamte Mannschaft zeigen. Die Niederlagen sind aber alle leicht zu verschmerzen, denn in keine der Partien ging man als Favorit und überwintern auf Platz 4 nach Ende der Hinserie ist ebenfalls über den eigenen Erwartungen.
Gegen die Oberligareserve von Wirges zeigte die erste Hälfte der Mannschaft Schwierz, Bielinski und Faber eine starke Leistung. Alle Gegenpunkte wurden von diesen drei Spielern erzielt. Schwierz/Faber konnten durch einen Sieg ihre Position als bestes Doppel der Liga festigen, Schwierz und Bielinski konnten den Jungstar Braun in Schach halten, und zeigten große Gegenwehr gegen den besten Spieler der Klasse Zwick, unterlagen aber jeweils in vier engen Sätzen. Faber gewann gegen Lüdemann in der Verlängerung des Entscheidungssatzes und zeigte dabei wieder einmal Nerven aus Stahl. Vor allem in den Einzeln verliefen aber die anderen Partien alle relativ deutlich zu Ungunsten der SG, so dass die 4:9 Niederlage am Ende in Ordnung geht. Ohne eine Leistungsstabilisierung an den unteren Positionen ist es schwierig gegen die besten Mannschaften der Liga mitzuhalten.
Dass dies möglich sein kann, zeigte sich einen Tag später gegen die Regionalligareserve von Leiselheim. Mit ein bisschen mehr Fortune und in Bestbesetzung hätte man hier eventuell einen Punkt ergattern können, doch vor allem leichte Ermüdungserscheinungen ob des Dreifachspieltages verhinderten hier mehr. Man konnte erneut nur ein Doppel gewinnen, doch überraschenderweise kam dieser Punkt durch Haberscheidt/Stenzhorn, während die anderen beiden Doppelpaarungen jeweils in fünf knappen Sätzen unterlagen. Ansonsten lässt sich feststellen, dass man bei der SG ganz gut gegen Abwehrspieler spielen kann. Alle drei Defensivartisten der Gegner mussten Federn lassen. Im oberen Paarkreuz erkämpften sich Schwierz und Bielinski jeweils einen Sieg gegen Cipu, in der Mitte siegte Faber gegen Oberle, während Stenzhorn doch überraschend deutlich gegen den beidhändig agierenden Pleyer siegte. Auch Ersatzmann Walser führte bereits gegen Pleyer, doch leider war die Partie bei 5:9 zu Ende, bevor dieses Spiel in die Wertung gekommen wäre.
Das Pokalspiel gegen Wallertheim – zwischen die beiden Punktspiele gelegt – war die eigentliche Enttäuschung des Wochenendes. Nach zwei Jahren ohne Niederlage und immer mit dem Quäntchen Glück im Gepäck hatte man im Viertelfinale zunächst einmal Lospech, dann mit der hochbezahlten Truppe aus Wallertheim hatte man einen sehr starken Gegner ein bisschen zu früh. In der Aufstellung, Bator, Tomoski, Kegel sahen Schwierz, Bielinski und Faber aber trotzdem Möglichkeiten für einen Sieg. Es schien sicher, dass kein Spiel gegen Bator zu gewinnen sein würde, also mussten die Sieg gegen Tomoski und Kegel eingefahren werden. Im ersten Durchgang der Einzel schien diese Rechnung aufzugehen. Nach der einkalkulierten Auftaktniederlage von Faber gegen Bator (0:3) durchbrach Schwierz seine schwarze Serie gegen Tomoski und gewann zum ersten Mal überhaupt (3:2). Als dann Bielinski gegen Kegel locker punktete (3:0) lag die SG in Führung. Schwierz/Bielinski zeigten dann über fast zwei Sätze großes Tischtennis gegen Bator/Tomoski im Doppel. Leider konnte eine 1:0 Satzführung und eine 8:5 Führung im zweiten Durchgang nicht ausgenutzt werden, man unterlag 1:3. Als dann Schwierz gegen Bator 0:3 unterlag war es an der SG beim Gesamtspielstand von 2:3 nun durch Siege von Faber gegen Kegel und Bielinski gegen Tomoski – beide laut Papierform leicht favorisiert – doch noch den Sieg zu holen. Dieser Traum platzte allerdings wie eine Seifenblase, denn Faber schien mit der Bürde des „Gewinnen-müssens“ nicht umgehen zu können. Er spielte Kegel immer wieder in seine starke Rückhandseite, und konnte so selbst nicht sein Angriffsspiel zur Entfaltung bringen. Am Ende unterlag er 1:3, das Pokalaus die Folge. Somit kann man dann am kommenden Christi Himmelfahrt Feiertag auch mal wieder an langes Urlaubswochenende planen, anstatt bei den deutschen Pokalmeisterschaften teilzunehmen.
Zum Abschluss der Hinserie kann man sagen, dass Platz 4 in der Verbandsoberliga ein gutes Ergebnis ist. Dies kam vor allem durch einen starken Saisonstart zu Stande. Leistungsträger im Team sind die Positionen 1-3, die 47 der 66 erspielten Einzel- und Doppelsiege erringen konnten. Kristof Bielinski und Holger Schwierz nehmen mit 12:4 und 13:5 Einzelbilanzen Platz drei und vier der Spielerrangliste ein, die weiteren Platzierungen sind Florian Faber (9:7) auf 28, Frank Sommerfeld (4:8) auf 43, Max Haberscheidt (2:4) auf 48, Maciej Cieslik (2:4) auf 53 und Dario Stenzhorn (6:9) auf 54. Das Doppel Schwierz/Faber ist mit einer 10:2 Bilanz die beste Paarung dieser Klasse. Für die Zukunft wird die Mannschaft um Mannschaftsführer Kristof Bielinski sicher besser planen müssen, um vor allem die Terminflut zu Ende einer Serie und die damit einhergehende Überbeanspruchung der Spieler zu vermeiden.