Knappe 3:4 Niederlage für die SG FHW gegen italienischen Vertreter ASD Mugnano/Neapel

Knappe 3:4 Niederlage für die SG FHW gegen italienischen Vertreter ASD Mugnano/Neapel

Eine Reisegruppe von 15 Personen trat am Freitag, den 13. März die Reise Richtung Neapel an. Neben den Spielern Kristof Bielinski, Holger Schwierz und Heinz Marzell mit Ehefrau Bianca traten Lukas und Gregor Bielinski, das Ehepaar Bernd und Birgit Dilly, Club Manager Matthias Edinger, Fritz Schuster, Benedikt Peinemann mit Freundin Carina sowie Horst Schulten, Uwe Stüber und Alexander Beuerle die Reise nach Neapel an. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen konnte: man sollte das Achtelfinal im europaweiten Intercup zwar nicht unerwartet verlieren, dem Gegner beim 3:4 doch deutlich mehr Paroli bieten, als erwartet.

„Unsere italienischen Gastgeber haben uns unterschätzt“, erklärte Schwierz und ergänzte: „Sie hatten nach dem Einspielen wohl einen anderen Eindruck von uns gewonnen.“ Auf die Nummer eins verzichtete ASD ohnehin, denn dieser nahm zeitgleich an einem Turnier der Profiserie des internationalen Tischtennisverbandes ITTF teil. An Position 1 der Gäste rückte so der Jugendspieler Michele Izzo auf, an Position 2 und 3 wurden Maurizio Massarelli und Alessandro di Marino aufgeboten. Die SG FHW spielte in der Standardaufstellung Holger Schwierz (1), Kristof Bielinski (2) und Heinz Marzell (3).
Beim Einmarsch in die Halle konnte man sich direkt einen Eindruck verschaffen, was es bedeuten kann ein Auswärtsspiel zu haben. Die Bedingungen waren gelinde gesagt „schwierig“. Geschätzte 12°C, glatte und spiegelnde Tische, eine baufällige Halle und einstrahlende Sonne machten ein gutes Einspielen kaum möglich. Von den verwendeten Plastikbällen, mit denen niemand bei der SG zuvor gespielt hatte, einmal ganz abgesehen. Unsere Gastgeber empfingen uns sehr freundlich und es war direkt klar, es würde trotz der Rahmenbedingungen in jedem Falle ein sehr schönes Spiel in freundlicher Atmosphäre geben. Unser 12 tapferen Fans hielten sich unter anderem durch Stimmung machen warm, dies ging bereits vor dem Spiel los.
An dieser Stelle muss mal ein Wort zum Thema Autofahren in Neapel verloren werden. Die gesamte Reisetruppe wurde auf vier Mietwagen verteilt und wirklich jeder Ausritt mit dem Auto wurde ein Abenteuer, ständig ging wenigstens ein Auto in dem Chaos neapolitanischer Straßen verloren. Am Tag des Spiels erwischte es das Auto um Matthias Edinger, der 1,5 Stunden länger für die 20 km zur Halle benötigte.
Zum Spielbeginn wurde Geschenke ausgetauscht. Zum Glück waren wir wieder perfekt mit Sektpräsenten – mit speziellem Etikett für dieses Intercupspiel – von Oswald Stumpf ausgestattet. Dazu noch ein Vereinswimpel und ein Trikot, so kann man sich international präsentieren! Der Gegner ließ sich ebenfalls nicht lumpen, ein Sweater und eine Kaffeetasse mit Tischtennisapplikationen konnten wir nach Hause mitnehmen.
Im ersten Einzel des Abends – Spielbeginn wurde verlegt auf nach Sonnenuntergang – spielte Bielinski gegen Izzo. Überraschenderweise kam der beim Einspielen sehr stark wirkende junge Italiener überhaupt nicht mit den langen Noppen von Kristof zurecht. Er konnte das Spiel zur Überraschung aller mit 3:1 gewinnen. Damit hatte auf Seiten der SG niemand gerechnet. Auch auf der Seite von Mugnano war man etwas überrascht. Hatte man die SG etwa unterschätzt?
Das zweite Einzel bestritt Schwierz gegen Massarelli. Hier wurde relativ schnell klar, welche Spielstärke die Stammspieler haben, denn Schwierz war bei dem 0:3 völlig chancenlos. Vor allem im Aufschlag-Rückschlag-Spiel wurde ein Klassenunterschied deutlich. Für unsere 12 Fans kein Thema. Ein Aufschlagass von Schwierz wurde überschwänglich bejubelt und auch bei den meist ausweglosen Spielständen kam immer ein aufmunterndes Wort.
Im dritten Einzel des Abends spielte Marzell gegen di Marino. Auch hier sollte der Spielverlauf ähnlich deutlich sein. Heinz konnte zwar mehr Punkte als Holger zuvor erzielen, aber am Ende stand ebenso ein 0:3.
Im nun folgenden Doppel spielten Bielinski/Marzell gegen di Massarelli/Caldieri. Dieser Punkt war fest eingeplant für die Gastgeber, doch manchmal kommt es anders und zweitens als man denkt! Bielinski/Marzell spielten wie in gemeinsamen Tagen der ersten Mannschaft perfekt eingespielt auf und konnten sich nach einem 1:2 Satzrückstand in einem Rausch spielen und das Spiel tatsächlich noch drehen. Nach dramatischem Spielverlauf siegten Kristof und Heinz noch mit 3:2. Somit konnte der 2:2 Zwischenstand hergestellt werden. Unglaublich! Und es sollte nach verrückter werden.
Im nächsten Einzel spielte dann Schwierz gegen Izzo. Ähnlich wie Bielinski zuvor sollte Schwierz diesen Gegner zwei Sätze lang klar beherrschen, bevor dann Angst vor der eigenen Courage ins Spiel kommen sollte. Der dritte Satz wurde nach Führung vergaukelt, der vierte Satz wurde deutlich dominiert, bei 10:9 musste Schwierz aber die Auszeit nehmen, weil er zuvor 4 Matchbälle nicht genutzt hatte. Tief durchatmen, ein guter Aufschlag, 11:9, Sieg in vier Sätzen, 3:2 Führung für die SG!!!
Trotz der Führung war nun klar, dass nach dem kleinen Wunder hier 3:2 in Führung zu liegen, in den beiden letzten Partien noch ein viel größeres passieren müsste, um auch den Sieg einzufahren. Wie hoch die Trauben hängen würden, sah man in der Partie Bielinski gegen di Marino. Nach zwei Sätzen hatte „Billy“ gerade einmal vier Punkte erzielt. Im dritten Satz konnte er zwar mithalten und acht Punkte erzielen, aber am Ende war er ohne Siegchance, es stand nun 3:3, wie beim Spiel ein Runde zuvor gegen Lauwe aus Belgien, musste das alles entscheidende siebte Spiel den Sieger bestimmen. Marzell spielte gegen Massarelli. Hier sollte Massarelli das zweite Ass gegen sich kassieren, aber ansonsten war auch diese Partie zu deutlich, um von knapp zu sprechen. Massarelli siegte 3:0.
Das Spiel endete leider so, wie erwartet. Der Favorit und italienische Zweitligist ASD Mugnano setzte sich mit 4:3 durch. Das dafür allerdings 7 Spiele und 3 Stunden Spielzeit nötig sein würden, war die positive Überraschung aus der Sicht der SG Crew. Der Abend wurde mit einem gemeinsamen Abendessen beendet und um 1.30 Uhr war die SG Neapeltruppe wieder zurück im Hotel. Nun hieß es schnell schlafen, denn für Sonntag waren Ausflüge nach Pompeji und zum Vesuv geplant.
Als Zusammenfassung der drei Spiele Intercup (Guntramsdorf/AUT, Lauwe/BEL, Mugnano/ IT) kann man eigentlich nur positives zusammenfassen: drei Hauptrunden im Intercup ist als besondere Leistung einzuschätzen. Dazu gehören der erfolgreiche 4:0 Heimauftakt gegen die Gäste aus Guntramsdorf (die eine SG Delegation im Juni 2015 bei einem Einladungsturnier besuchen wird), das unvergessliche 4:3 Drama in Lauwe vor 200 Zuschauern und die 3:4 Niederlage gegen Mugnano. Eine Teilnahme im nächsten Jahr ergibt sich daraus selbstverständlich und die Spieler hoffen erneut auf so tolle Unterstützung wie beim Spiel in Italien.

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