Vor einer Woche noch im Meisterschaftsspiel knapp mit 7:9 unterlegen gegen den Meister der Verbandsoberliga und Aufsteiger TSV Wackernheim, wollten die Mannen der SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim im rheinhessischen Pokalfinale gegen den gleichen Gegner Revanche nehmen.
Die Vorzeichen dafür standen trotz Außenseiterrolle nicht schlecht. Die SG war Ausrichter der Pokalfinalspiele auf Verbandsebene von der A- bis zur D-Klasse bei den Damen und Herren, man spielte quasi „an eigenen Tischen“. Zudem sollte mit Felix Wolf die etatmäßige Nr. 3 der Gegner fehlen. Im Einzel kann dieser durchaus gleichwertig ersetzt werden durch Matthias Bieg, allerdings war so das Paradedoppel Ditschler/Wolf nicht einsatzfähig. Die Kombinierten traten in Bestbesetzung an mit Holger Schwierz, Kristof Bielinski und Florian Faber.
Im ersten Einzel kam es zur Partie Bielinski gegen Ditschler. Im Meisterschaftsspiel eine Woche zuvor konnte Ditschler hier eine Niederlage abwenden nach Abwehr von 2 Matchbällen. Im Pokal sollte ihm dieser etwas glückliche Erfolg nicht ein zweites Mal gelingen. Bielinski, seit Wochen wieder in Topform, spielte Ditschler dank giftiger Noppenabwehr gepaart mit knallharten Vorhandtopspins immer wieder in die Defensive und gewann ein hochklassiges und spannendes Spiel am Ende verdient mit 3:1. Ein Start nach Maß. Schwierz spielte nun gegen Nickel. Im Saisonspiel der Hinrunde war Schwierz noch unterlegen, doch dieses Mal veränderte er gegen Nickel sein Taktik und überraschte Nickel so ein ums andere Mal. Zunehmend entnervt konnte Nickel dem sicheren und überlegten Spiel von Schwierz nichts entgegen setzen. Schwierz gewann in der Höhe doch überraschend mit 3:0. Es stand 2:0 für die SG. Traumstart! Faber spielte nun gegen Bieg. Auch diese Partie gab es bereits am Wochenende zuvor. Dort gewann Bieg mit 3:1. Dieses Ergebnis sollte sich auch am heutigen Tage wiederholen. Faber konnte den ersten Satz noch gewinnen, doch danach konnte Bieg mit seinem sicheren Spiel mehr und mehr die Kontrolle über Faber gewinnen. Die folgenden drei Sätze waren bis in die Satzmitte hinein knapp und ausgeglichen, danach konnte aber immer Bieg davonziehen und die entscheidenden Punkte machen. Er siegte am Ende durchaus verdient 3:1 und konnte so im Pokalfinale auf 1:2 aus Wackernheimer Sicht verkürzen.
Das Doppel brachte nun eine Überraschung. Nicht Schwierz/Faber wurde aufgeboten, sondern Schwierz/Bielinski gingen an den Tisch, vor allem um das nicht eingespielte Duo Ditschler/Nickel gegen die langen Noppen von Bielinski anrennen zu lassen. Und die Taktik ging auf. Wie auch schon im Intercupspiel gegen TTC Lauwe machte sich diese Doppelumstellung bezahlt, denn beide Angriffsspieler des Wackernheimer Doppels hatten sichtbar Schwierigkeiten mit dem Defensivspiel von Bielinski, das immer wieder wirkungsvoll unterstützt wurde durch die Angriffsattacken von Mitspieler Schwierz und seiner selbst. Zwar verlor man den ersten Satz noch, danach wurde das Spiel der beiden immer sicherer und die Folgesätze konnten alle gewonnen werden. Das Spiel endete mit 3:1 und eine kaum zu glaubende 3:1 Führung im Pokalfinale für die SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim stand als Zwischenstand auf der Ergebnistafel.
Den Beginn der zweiten Runde Einzel machte die Partie Schwierz gegen Ditschler. Eine Partie auf Messerschneide sollte es auch hier sein. In den Spielen der Vergangenheit war mal Schwierz, mal Ditschler als Sieger vom Tisch gegangen. Im Punktspiel der vergangenen Woche war Ditschler erfolgreich. Schwierz legte gleich gut los und konnte den ersten Satz knapp für sich entscheiden. Im zweiten Satz führte er bereits mit 7:2 und unterlag trotz der hohen Führung ebenso knapp. Im dritten Satz spielte Schwierz weiter gut auf, hatte auch das notwendige Glück und siegte dank eines tödlichen Netzrollers. Es blieb ein Match auf Augenhöhe. Im vierten Satz hatte Ditschler in den entscheidenden Momenten ein wenig Glück und konnte ausgleichen. Der fünfte und entscheidende Satz ging mit einer 5:0 Führung für Schwierz nahezu ideal los. Doch Schwierz agierte trotz dieser Führung zu nervös und passiv, und lies Ditschler nach einer 7:2-Führung wieder ins Spiel kommen. Bei 9:9 erkämpfte sich Schwierz den Punkt und somit gab es Matchball zum Sieg und Pokalsieg. Doch Ditschler wehrte ab, und hatte bei 11:10 seinerseits einen Matchball den Schwierz abwehren konnte. Doch Ditschler erkämpfte sich einen weiteren Matchball, den er dann auch nutzen konnte. Schwierz hatte den Pokalsieg auf dem Schläger, konnte aber den Sack nicht zumachen. Nur noch 3:2. Grund nervös zu werden? Nein! Denn eine der großen Stärken der SG Ersten über das ganze Jahr war die kombinierte Stärke von Bielinski und Schwierz im vorderen Paarkreuz der Verbandsoberliga. Normalerweise punkteten immer beide, häufig auch doppelt, aber wenn der eine mal nicht punkten konnte, denn stand meistens dahinter immer noch der jeweils andere, und konnte einen Sieg erringen. Und so sollte es heute auch kommen. Bielinski spielte gegen Bieg und musste den ersten Satz noch abgeben, bevor er mit seinem Spiel mehr und mehr die Oberhand über Bieg gewinnen konnte. Er siegte knapp in Satz zwei, und konnte von dort an zunehmend das Spielgeschehen betimmen. Bei 2:1 Satzführung hatte Bielinski drei Matchbälle für sich und Nummer 2-4 für die SG zum RTTV Pokalsieg. Zwei Matchbälle konnte Bieg noch abwehren doch der dritte Matchball saß! Sieg! Pokalsieg!
Die SG hatte somit 4:2 gewonnen, den rheinhessischen Pokal zum zweiten Male gewonnen und sich erneut für die deutschen Pokalmeisterschaften VK qualifiziert, die von 14.-17. Mai in Gütersloh stattfinden.
1-2 | Ditschler, Christian | Bielinski, Kristof | 9:11 | 11:7 | 9:11 | 11:8 | 6:11 | 2:3 | 0:1 | |
2-1 | Nickel, Marc | Schwierz, Holger | 7:11 | 6:11 | 9:11 | 0:3 | 0:1 | |||
3-3 | Bieg, Matthias | Faber, Florian | 11:13 | 11:5 | 11:6 | 11:7 | 3:1 | 1:0 | ||
D1-D1 | Ditschler, Christian Nickel, Marc |
Schwierz, Holger Bielinski, Kristof |
11:8 | 8:11 | 4:11 | 9:11 | 1:3 | 0:1 | ||
1-1 | Ditschler, Christian | Schwierz, Holger | 9:11 | 11:9 | 9:11 | 11:8 | 13:11 | 3:2 | 1:0 | |
3-2 | Bieg, Matthias | Bielinski, Kristof | 11:8 | 8:11 | 8:11 | 9:11 | 1:3 | 0:1 | ||
2-3 | Nickel, Marc | Faber, Florian | ||||||||
Bälle: 233:244 | 10:15 | 2:4 |
Spielbeginn: 16:00 Uhr – Spielende: 19:10 Uhr