Wer hätte das gedacht? Im ersten Heimspiel der Verbandsoberliga Saison 2015/16 für die SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim gab es eine wahrhafte Leistungsexplosion der Mannen um Spielführer Kristof Bielinski. Gegen die gleichwertig eingeschätzten Sportfreunde aus Höhr-Grenzhausen gab es einen deutlichen in der Höhe niemals zu erwartenden 9:2-Kantersieg. In dieser Form sind die Kombinierten eine ernsthafte Bedrohung für alle Mannschaften mit Aufstiegsambitionen. Die SG ihrerseits grüßt mit 6:0 Punkten nach drei Spieltagen von Tabellenplatz 2.
Bereits in den Eingangsdoppeln demonstrierte die SG Spielstärke und den Willen gegen die Koblenzer Vorstädter den Kampf aufzunehmen. Das Spitzendoppel Schwierz/Faber zog Burger/Sebastian Ströher direkt den Zahn und siegte mit 3:0. Ein echtes „Break“ gelang dem neu formierten Doppel Bielinski/Sommerfeld. Sie siegten gegen das Spitzendoppel der Gäste Florian Ströher/Horn ungefährdet mit 3:1. Von einem perfekten Start konnte man bereits sprechen als die ebenfalls erstmals zusammenspielenden Haberscheidt/Stenzhorn die Paarung Markus Ströher/Gewehr mit 3:0 abfertigten. Mit drei Siegen aus den Doppeln, vor allem auch in dieser Deutlichkeit, war vor Spielbeginn nicht zu rechnen. Aber es sollte noch besser werden.
Schwierz konnte gegen den Langenoppenspezialisten Florian Ströher immer wieder die scheinbar unspielbaren Bälle aus der Noppenseite zurückbringen. Je mehr er seinen Gegner am Angriff hindern konnte, desto klarer wurde die Partie für Schwierz. Abgesehen von einem kleinen Hänger im zweiten Satz lag er immer in Führung. Zusammen mit einem bisschen Glück in knappen Spielsituationen reichte es so zu einem 3:1-Sieg. Bielinski war nach seinem Urlaub sichtbar erholt und hatte einen echten „Übertag“. Gegen den ehemaligen Zweitligaspieler Burger spielte er gewohnt sicher mit seinen langen Noppen aus der Abwehr, seine Angriffsbälle von beiden Seiten waren heute aber erste Sahne. So konnte er Burger, ebenfalls nur begleitet von einer Schwächeperiode im zweiten Satz, den Schneid abkaufen und mit 3:1 besiegen. Unglaublich! 5:0-Führung!
In der Mitte gab es nun die Partien Faber gegen Sebastian Ströher und Frank Sommerfeld gegen Markus Ströher. Faber, selber mit kurzen Noppen auf der Rückhand agierend, hatte in den ersten Sätzen sichtlich Schwierigkeiten gegen die langen Noppen seines Gegners. Ähnlich wie sein Bruder Florian spielt Sebastian Ströher die Störnoppen dicht im Tisch, so verwandelten sich seine Blockbälle häufig zu unspielbaren Schnittbällen. In den ersten beiden Sätzen lag „Flo“ jeweils zurück, konnte aber zum Ende des Satzes sein Spiel durchsetzen. Nach 17:15 und 11:8 kam die Aufholjagd beim 9:11 im dritten Satz einen Hauch zu spät, doch im vierten Satz führte er von Anfang an und machte er den Sack mit 11:6 und 3:1 Sätzen zu. 6:0! Das Spiel der beiden Routiniers Sommerfeld gegen Markus Ströher erinnerte an Schach. Beide überaus sicher agierend versuchten sie Satz für Satz mit neuen taktischen Finessen einen Vorteil zu erzielen. Bei 2:1 und Führung im vierten Satz war Abwehrspieler Sommerfeld nur wenige Punkte vom Sieg entfernt, doch Markus Ströher konnte in einem Spiel auf Messers Schneide den Satz noch drehen und einen Entscheidungssatz erzwingen. Hier war bis 7:7 alles offen, doch dann unterliefen Sommerfeld ein paar kleine Fehler und er unterlag 7:11. Schade, aber in diesem Spiel sah man vor allen Dingen sein Potential im Angriffsspiel, dass bestimmt im weiteren Verlauf der Saison noch einmal entscheidend für einen Sieg sein wird. Nun hatten die Sportfreunde aus Höhr-Grenzhausen immerhin mal eine „Hausnummer“, es stand 6:1.
Im hinteren Paarkreuz spielte erstmals Haberscheidt. Sein Spiel gegen Gewehr war ebenso spannend wie die Partie Sommerfeld-Ströher zuvor. Beide Spieler spielten kompromisslosen Angriff mit einer „alles oder nichts“ Attitude. Kleinigkeiten machten am Ende den Unterschied. Gewehr schien im entscheidenden fünften Satz bereits auf der Siegerstraße zu sein, doch Haberscheidt konnte bei 4:6 das Spiel noch drehen und mit 11:8 den Sieg für FHW heim holen. Youngster Stenzhorn hatte parallel seine liebe Müh‘ mit seinem Gegner Horn. Schon die Tatsache, dass sein Gegner mit langen Noppen agiert, schien ihn sichtbar aus dem Tritt zu bringen. Nur im dritten Satz konnte Stenzhorn seine großen spielerischen Möglichkeiten den ca. 25 Zuschauern zeigen. Ansonsten gibt es bei dieser 1:3 Niederlage einiges für ihn zu Lernen für zukünftige Partien gegen Abwehrspieler und entsprechendes Material. Angesichts der Tatsache, dass die SG selbst über zahlreiche Materialspieler jeder Art verfügt ist es sicherlich nur eine Frage der Zeit bis er solche Partien dann auch siegreich gestalten kann. Vor dem zweiten Einzeldurchgang stand es somit 7:2 für die Kombinierten.
Schwierz gelang es mit seinem spinorientierten Spiel Burger immer wieder zu Fehlern im Angriffsspiel zu zwingen. Auch hier hatte er das notwendige Glück vor allem im zweiten Satz auf seiner Seite. Bei einer 2:0 Satzführung konnte Burger zwar besser in sein Spiel finden und verkürzen, doch Schwierz konnte den selbst nicht für möglich gehaltenen Sieg im vierten Satz erzielen. Nun lag es bei 8:2 an dem überragenden Spieler des Tages Kristof Bielinski den letztes Sieg zum 9:2-Kantersieg zu holen. Und er ließ sich nicht lange bitten. Gegen Florian Ströher spielte er von Anfang an nahezu fehlerlos und überfuhr seinen immer stärker verzweifelnden Gegner in drei Sätzen. Sieg! Es war geschafft!
Die SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim siegte unerwartet hoch mit 9:2 gegen fair gratulierende aber doch sichtlich geschockte Gäste aus Höhr-Grenzhausen Dank einer starken spielerischen und geschlossenen Mannschaftsleistung. Die neuen Doppel punkten, ansonsten ist die Mannschaft in allen Paarkreuzen mehr als konkurrenzfähig.
So kann es weitergehen! Schade nur, dass es erst am 7. November für die SG in der Verbandsoberliga weitergeht. Dann ist man zu Gast beim TSV Gau-Odernheim. Diese Spiele hat man in der Vergangenheit mehrheitlich gewonnen, doch Gau-Odernheim hat sich deutlich verstärkt, und es wird erneut eine tolle Leistung aller Mannschaftsteile nötig sein, um an gegnerischen Tischen unbesiegt zu bleiben. Das nächste Heimspiel ist sogar erst am 21. November, zu Gast wird die abstiegsgefährdete Oberligareserve von Klein-Winternheim sein.
Verbandsoberliga Südwest Herren RTTV/TTVR
SG Frei-Laubersh./Hack./Winz. – Spfr. Höhr-Grenzhausen, 18.10.2015, 11:00 Uhr
Spielbericht
Spielbeginn: 11:00 Uhr – Spielende: 13:30 Uhr