Von Heidi Sturm – Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach – 18.11.2010
TT: SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim will mittelfristig in die Oberliga
Der Zusammenschluss der Tischtennisabteilungen des TuS Winzenheim, des TuS Frei-Laubersheim und des TuS Hackenheim zur SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim war 2009 mit großer Verwunderung aufgenommen worden. Aber schon im ersten Jahr übertrafen die Kombinierten mit einer Fülle von Erfolgen alle Erwartungen.
Damit die sportlichen Entwicklungen nicht nur von kurzer Dauer sind, stellten die Verantwortlichen des jungen Vereins vor ihrer zweiten gemeinsamen Saison die Weichen für einen lang anhaltenden Aufschwung. „Nur ein vernünftiges Trainingskonzept und eine ordentliche Nachwuchsarbeit führen langfristig zum Erfolg“, forderte der SG-Vorsitzende Ossi Stumpf im Vorfeld der aktuellen Saison. Diesen Worten ließen die Vereinsverantwortlichen sodann Taten folgen.
Nach langen Verhandlungen konnte man Matthias Daum als Übungsleiter für die Aktiven sowie der Leistungsgruppe der Nachwuchsspieler gewinnen. Der 28-jährige angehende Diplom-Sportlehrer ist B-Lizenz-Trainer und bildet als Lehrwart des rheinhessischen Tischtennisverbandes alle Trainer aus. An mehreren Schulen betreut er im Rahmen von Kooperationen etliche AGs und leitet zudem für den Verband Fördertraining. Daum spielt für Gau-Odernheim in der 1. Verbandsliga Rheinhessen und damit in derselben Spielklasse wie die erste Herrenmannschaft der Kombinierten. „Matthias ist einer der besten Spieler der Klasse. Er kann uns und vor allem unseren Schülern und Jugendlichen einiges beibringen“, lobt SG-Spitzenspieler Kristof Bielinski den neuen Coach.
Der hat übrigens keine Probleme mit der Konkurrenz zwischen seiner eigenen Mannschaft und dem Team seiner „Schützlinge“, die zudem zwei Ränge davor platziert sind. Nur bei den zweiten Mannschaften muss er sich ein wenig zurücknehmen: Beide Teams sind nämlich direkte Konkurrenten um die Meisterschaft in der Bezirksliga.
Seit September feilt Daum jeden Montag in der Winzenheimer Halle zwei Stunden lang die spielerischen Fertigkeiten der besten SG-Nachwuchsspieler, anschließend schwitzen dann die Aktiven der jeweiligen SG Mannschaften beim Training. Systematisch werden etwa die Beinarbeit verbessert, Aufschlag und Rückschlag trainiert, neue Aufschlagformen einstudiert oder viele Spiel- und Wettkampfformen geschult – etwa den Ball gezielt auf den Ellbogen des Gegners zu spielen und dessen Schwächen auszunutzen. Meist setzt Daum auf eine offensive Spielweise, fördert aber natürlich auch gezielt die Stärken der drei, vier Abwehrspieler in der SG.
„Unsere Nachwuchsspieler sind begeistert vom Training. Matthias fällt immer wieder etwas Neues ein, und die Jugendlichen haben einen Riesenspaß“, resümiert Bielinski, der auch Jugendwart der Spielgemeinschaft ist, nach den ersten beiden Monaten.
„Es ist sehr erfreulich, dass es Menschen gibt, denen die Förderung unserer Jugendlichen wirklich am Herzen liegt“, ergänzte Matthias Edinger: Der Vereinsmanager und Sponsorenwart des jungen Vereins spielte damit auf das Engagement der Kreuznacher Stadtwerke an, die mit ihrer Unterstützung den Jugendlichen ein hervorragendes Training ermöglichen, das auch noch enorm viel Freude bereitet“.
Auch Daum ist von der guten Zusammenarbeit mit seinem neuen Verein begeistert: Er lobt, wie engagiert Nachwuchs und Aktive beim harten Training mitmischen und intensiv Gas geben. Bei seinem eigenen Verein kennt er solch engagierten Einsatz nicht. Da werde oft nur vor den Spielen trainiert. Für den jungen Verein sieht er daher auch gute Entwicklungschancen, zumal die Nachwuchsarbeit Potenzial bietet. Als Ziel will er die Aktiven in der Verbandsliga etablieren, wo diese als Aufsteiger schon vorne mit dabei sind. Er sieht dabei gute Chancen, dass diese in vier, fünf Jahren in der Oberliga, der vierthöchsten Klasse spielen können. Dafür will er auch jetzt schon den Nachwuchs gezielt schulen, dass dieser in seine künftigen Aufgaben hineinwachsen kann. Dabei kann er sich für die Zukunft auch eine Ausweitung seiner Tätigkeit vorstellen, etwa durch Gründung von neuen Kooperationen mit den Schulen, die die Nachwuchsarbeit auf eine noch breitere Basis stellen würden.